KONGRESS-VIDEO: »Lösung der Krise« (Zusammenfassung)

Hier der Zusammenschnitt (15 Minuten) der etwa viereinhalb-stündigen Veranstaltung. Dieses Video soll einen kurzen Überblick über Redner und Inhalte vermitteln. Wer an der DVD des gesamten Kongresses in bester Audio- und Videoqualität interessiert ist, kann diese mit dem  etwa 150-Seiten starken Kongressbuch bestellen.


Überblick Kongress 2015  


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Dieser Kongress vom 27.11. 2015 in der EURAC in Bozen beschäftigte sich mit der Frage, ob es möglich ist, für Südtirol eine alternative Geldordnung zum Wohle aller zu schaffen.Zu offensichtlich sind zur Zeit die geopolitschen und finanziellen Mißstände. Die Machenschaften der Hochfinanz, die negativen Auswirkungen der Zinssystems, Geldverknappung, Enteignung und Geldentwertung laufen sich gegenseitig den Rang ab. Wege aus der Krise sind gesucht.Zu dem Thema nahmen folgende renommierte Dozenten Stellung: Dipl. Ing. Alec Gagneux erläuterte seinen Ansatz „Vollgeld statt undemokratisches Blasengeld“, Dipl. Ing. Tobias Plettenbacher als Initiator der Zeitbank „WIR gemeinsam“ referierte über Regionale Währungen als Alternative zum derzeitigen Gesldsystem und Prof. Franz Hörmann präsentierte seinen Reformansatz “Informationsgeld – Vom Tausch zur Kooperation“.

image001Herr Gagneux ist Entwicklungs-Dialoger und Friedensaktivist in Ländern wie Indien, Schweiz, Togo, Ägypten, Haiti oder Dominica und bringt nachhaltige Entwicklungen mittels angepasster Technologie und fairem Wirtschaften in Projekte ein. Im seinem Vortrag deckt er Hintergründe über die Rolle der Schweiz im internationalen politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungsgeflecht auf.  Trotz direkter Demokratie und eigener Währung, trotz Volksabstimmungen für ein bedingungsloses Grundeinkommen, trotz  Nichtmitgliedschaft in EU und Nato ist für ihn die Schweiz immer noch ein Entwicklungsland, da Geld leider immer noch über Ethik steht. Kantone und Gemeinschaften seien erpressbar, weil sie durch ihre Verschuldung nicht mehr souverän sind. Weiter warnt er vor der Abschaffung des Bargelds, wie dies schon in Griechenland, Schweden und Holland vorangetrieben wird.  Mit seiner Initiative für die Einführung von Vollgeld will er ein Geldsystem einführen, welches schuldfrei und zinsfrei in Umlauf kommt und bei dem neu geschöpftes Geld in die Realwirtschaft fliesst. So kann die Schweiz in 10-15 Jahren seinen Schuldenberg abbauen. Dabei können Banken nur noch das verleihen, was sie von Sparern, Investoren und der Nationalbank zur Verfügung gestellt bekommen haben. Finanzblasen oder Geldknappheit werden verhindert. Bankenrettungen gehörten der Geschichte an.

IMG_22102015_110147Tobias Plettenbacher ist Dipl.-Ing. und Initiator der Zeitbank „WIR GEMEINSAM“. Er begeisterte das Auditorium mit der Vermittlung der Vielfalt von bestehenden Komplementärwährungssystemen. Er spannte einen Bogen von Zeitbanken,  über Regiogeld und energiegedeckten Währungen bis hin zu Geld-Experimenten wie Ecosimia in Ecuador, die ein Übergang zur Schenkwirtschaft darstellen.Am Beispiel der schweizer WIR-Bank zeigt er, wie effektiv der Geldkreislauf funktionieren kann: das Geld kann in WIR geschöpft werden, aber es kostet kaum Zinsen. Hauskäufer liegen mit der Zinsbelastung weit unter dem marktüblichen Zins. Die WIR-Hypothek muss in WIR zurückgezahlt werden, wofür er der Schuldner wieder WIR-Einnahmen braucht, z.B. durch einen Mieter, der ebenfalls in WIR zahlen muss. Die Mitglieder stärken sich gegenseitig. Zeitbanken – Studien zeigten, dass Time Dollars in Rentner-Wohnanlagen Gemeinschaft und Wertschätzung schaffen und den Gesundheitszustand der Menschen verbessern. Der Talente Tauschkreis Vorarlberg hat sich in der Region als Zahlungsmittel etabliert, welches sogar vom Euro abgekoppelt ist und seine Kaufkraft beibehält.  Zeitsparmodelle in Japan, Seniorengenossenschaften in Deutschland und den USA, ein System in Bali mißt Zeit einen höheren Wert als Geld bei. Das Jugendprojekt iMotion aus Wörgl arbeitet mit Zeitwertkarten für Jugendliche ab 12 Jahren, die sich so in Aktzeptanzstellen Eintritte oder Ähnliches finanzieren können.Er meint, wir müssen uns als Gesellschaft klar machen, dass Geld letztentlich als Wertmaßstab nur in befeindeten Gruppen gebraucht wird. Die Ecosimía aus Ecuador, einer Wirtschafts- und Lebensform, die Bildung, Gesund­heit, Ernährung und kulturellen Austausch verbindet, zeigt, dass Menschen tief greifende Veränderungen erfahren, die weit über den Tausch und die Wirtschaft hinausgehen: Trans­formation der Beziehungen, spontane Kooperationen, Beilegung alter Stammesfehden, neuer Sinn für Verantwortung (gegenüber sich selbst, den Mitmenschen und der Natur), Diskussion und Wandel der Werte…
Herr Plettenbachers Zeitbank könnte auch in Südtirol Verbreitung finden. Die Kernsäulen sind Nachbarschaftshilfe, Regionalwirtschaft und Zeitvorsorge. Jedes Mitglied bringt gleichwertige Zeitstunden in das System ein, gewerbliche Leistungen werden inflationsangepasst in Wir-Stunden angerechnet, wobei den Gemeinden eine Sonderrolle zukommt. Sie tätigen Zahlungen in WIR-Stunden, die nur bei regionalen Betrieben, keine Discount-Ketten eingelöst werden können. Die Betriebe wiederum zahlen ihre Abgaben und Steuern ebenfalls in WIR. Südtriol hat eine lange Tradition des Zusammenhalt, des Miteinander un der Kooperation – spannend was sich aus dem Samen entwickeln könnte, wenn sich diese Pflanze in die Finanzwelt ausbreiten darf.

IMG_22102015_110219Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Hörmann aus Wien zeigt uns, wie die Welt momentan durch das Zinsgeldsystem und Verknappung in Leid und Verarmung stürzt. Er kreidet den Raubtierkapitalismus als Ursache für viele Mißstände aud der Welt an und stellt mit seinem Informationsgeld die Tauschwirtschaft zugunsten einer kooperativ funktionierenden Lebens- und Finanzwelt auf den Kopf. Als Gastprofessor am Institut für Wirtschaftsinformatik der Uni Lienz und als Prüfungskommissär im Rahmen der Wirtschaftsprüfer-Ausbildung der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder hat er tiefen Einblick in Buchungsabläufe von Unternehmen und Hochfinanz. Er zeigt, dass beim Infomationsgeld keine Verträge mehr zwischen einzelnen Personen geschlossen werden müssen. Alle Bürgerinnen und Bürger schließen einen „Lebensvertrag mit der gesamten Gesellschaft“ (der Community, dem sozialen Netzwerk, der „Demokratischen Nationalbank“) ab, der an jede Lebensphase speziell angepasst werden kann. Darin sind für jedes Individuum ein eigenes Preissystem (wieviel Informationsgeld wird beim Konsum vernichtet?) ein eigenes Tarifsystem (wieviel Informationsgeld wird bei welcher erbrachten Leistung individuell geschöpft?) und ein eigener Warenkorb (welche Güter und Leistungen werden in welchen zeitlichen Intervallen in welcher Zusammensetzung und Qualität gewünscht?) enthalten.
Überschuldete Banken können mittels Debt Equity Swap gerettet werden. Verbindlichkeiten werden in Eigenkapital mit staatlicher Beteiligung übergeführt. So können sich Banken und Staaten einerseites entschulden und andererseits der Staat wieder die Hoheit über den Geldfluss wieder erlangen. Das Kongressbuch und der Film zu diesem Kongress wird Sie sicher begeistern, auf neue Ideen bringen, er soll zu eigenen Initiativen anregen und Mut machen und anstiften, nachhaltige Veränderungsschritte im eigenen Denken oder völlig neue Lebensmodelle im Außen zu entdecken und zu leben.


HEBuch-DVD2                   Bestellung Kongressbuch + DVD:


Das Kongressbuch, mit folgendem Inhalt, umfaßt ca. 150 Seiten :


1. Kapitel: Eine Analyse des derzeitigen Geldsystem

  • mit vielen sehr aufschlussreichen Grafiken (entspricht dem Vortrag „Das Ende des Geldes – und was dann“) ca. 50 Seiten

2. Kapitel: Vorträge der Referenten des Kongresses in schriftlicher Form

  • Dipl. Ing. Alec Gagneux “Vollgeld statt Giralgeld”
  • Dipl. Ing. Tobias Plettenbacher: „Regionale Währungen – Eigeninitiative statt Wirtschaftskrise“
  • Prof. Franz Hörmann: “Informationsgeld – Vom Tausch zur Kooperation”

3. Kapitel: Lösungsvorschläge für Südtirol

  • Entschuldung von Banken und Staaten ohne Steuergelder
  • Demokratische Bank
  • Komplementerwährung für Südtirol

Die DVD besteht aus einer professionellen Aufnahme des gesamten Kongresses in bester Audio- und Videoqualität.


Bestellung des Kongressbuches und der DVD

„Die „Geld-Unordnung“ und die Lösung der Krise“
Ist es möglich eine alternative Geld-Ordnung für Südtirol
ohne Zins-Umverteilung zum Wohle aller umzusetzen?“


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