Liebe Südtiroler „Bürger“,
unser Finanzsystem steht vor dem Kollaps und ganze Staaten riskieren den Fall in den Abgrund. Betrachtet man das Geld- und Finanzsystem und beginnt seine zugrunde liegenden Dynamiken zu verstehen, so wird immer klarer, dass sämtliche Lösungsansätze, die von der derzeit vorherrschenden wirtschaftswissenschaftlichen Doktrin vorgegeben werden, nicht zum Ziel führen können und werden. Am Beispiel Griechenland kann man dies sehr klar erkennen.
Das gegenwärtige Geldsystem weist folgende zentrale Fehler auf:
- Geld entsteht immer als „Schuld“ (daher der Begriff „Schuldgeld“);
- Geld entsteht zu 97% bei der Kreditvergabe von Privatbanken durch eine sogenannte „Bilanzverlängerung“ (Buchungssatz: „Forderung an Verbindlichkeiten“)
- Dadurch wird de facto das Monopol der „Geldschöpfung“ – welches de jure an und für sich dem Staat (und somit im demokratischen Staat dem Bürger) zustünde – entzogen und privaten Unternehmen überlassen. Letztere erzielen dadurch auf Kosten der Allgemeinheit hohe Gewinne und halten starke Druckmittel in der Hand: die Kreditklemme und die Stellung des „to big to fail“ (Banken die zu groß und systemrelevant sind, werden durch den Steuerzahler gerettet).
- Geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken laufen durch die Geldschöpfung der Geschäftsbanken ins Leere; Auf diese Weise müssen der Staat, die Privatpersonen sowie die Unternehmen notwendiger weise verschuldet sein und es hilft hierbei auch nicht das ständig gepriesene Allheilmittel „Wirtschaftswachstum“. Das Gegenteil ist der Fall: mehr Wirtschaftswachstum bedeutet in letzter Konsequenz mehr Schulden, da zusätzliches Geld bei höherer Wirtschaftsleistung immer als Schuld bei der Kreditvergabe entsteht.
- Banken erschaffen immer nur das Geld für das Kapital, jedoch niemals das Geld, das notwendig wäre um die Zinsen (Kapitalkosten) auf dieses Kapital zu bezahlen. Es entsteht zwangsläufig ein unbewusster jedoch knallharter Konkurrenzkampf um eine im Markt nicht ausreichende Geldmenge. Es ist somit mathematisch unmöglich die Kredite vollkommen zu bedienen.
- Alles Geld ist „Schuld“. Würden wir daher alle Schulden tilgen, wie von Wirtschaftsexperten und Politikern gefordert, hätten wir de facto KEIN Geld mehr. Durch eine Bilanzverkürzung würde das gesamte Giralgeld, also 97% wieder verschwinden. Wir müssten also am Tag danach wieder von Privatbanken „unser“ Geld als Kredit leihen und hierfür Zinsen und Zinseszinsen zahlen (Italien hat allein seit 1980 für die Staatsschulden 3,1 Billionen € an Zinsen bezahlt).
- Zins und Zinseszins: Da alles Geld „Schuld“ ist und auf alles Geld irgendjemand Zinsen bezahlen muss, steigt die Gesamtschuld automatisch und exponentiell an.
- Dadurch haben wir über die Zinsen eine Umverteilung von Vermögen „von fleißig nach reich“. Durchschnittlich sind über 30% an Kapitalkosten (Zinsen) in allen Produkten und Dienstleitungen eingepreist. Und jeder von uns bezahlt somit diese Zinsen: eine Familie, die im Jahr Ausgaben i.H.v. € 30.000 tätigt, bezahlt mindestens 10.000 € davon für angereifte Zinsen.
Aus rein logischen und mathematischen Überlegungen wird schnell ersichtlich, dass dieses Geldsystem nicht länger als 80 Jahre halten und funktionieren kann. 300 Staatspleiten in den letzten 200 Jahren sind ein eindeutiger Indikator für dieses Versagen. Herkömmliche wirtschaftspolitische Maßnahmen können diesem Phänomen nicht Einhalt gebieten, es ist systeminhärent. Politiker selbst sind diesbezüglich ohnmächtig und unfrei. Sie sind dazu genötigt Entscheidungen zu treffen, die stets dem „Diktat des Budgets“ und der „Doktrin des Geldes“ folgen. Und letztere sind Erfindungen der Finanzindustrie.
Aus all diesen Gründen ist es unsere Bürgerpflicht, dass wir und vor allem jene, die politische Verantwortung übernommen haben, sich mit diesem Thema auseinandersetzen, um endlich von der „Symptombehandlung“ zur „Ursachenbekämpfung“ zu gelangen um auf diese Weise echte Lösungen herbeiführen zu können. Das Schicksal von Griechenland steht jedem Staat bevor, der sich weiterhin auf das verzinste Schuldgeldsystem stützt. Spanien, Italien und Frankreich werden von Experten als die nächsten „Opfer“ eingeschätzt.
Wir können dem jedoch vorbeugen indem wir Alternativen aufzeigen und konsequent handeln – sobald wir im großen Stil von Großinvestoren und Lobbys in die Zange genommen werden, wird es um ein Vielfaches schwieriger sein unbeschadet aus dieser Krise herauszukommen.
Unsere Strategie besteht daher aus 3 Schritten:
- Aufklärung über das gegenwärtige Finanzsystem durch Vorträge, Publikationen, Pressekonferenzen, Flugblattaktionen, Kooperationen mit Verbänden und Institutionen etc.;
- Erarbeitung von Lösungsvorschlägen um akute Schmerzsymptome des derzeitigen Geldsystems vorübergehend zu neutralisieren;
- Vorstellung und Analyse von alternativen Geldsystemen für kleine und große Wirtschaftskreisläufe; durch demokratische Entscheidungsprozesse Wahl des geeigneten Geldsystems für die Provinz Bozen und dessen Umsetzung;
Wir laden Sie ein, sich mit diesem Thema zu beschäftigen – es ist weit wichtiger als die alltäglichen, operativen Einzelprobleme. Weitere Informationen finden Sie auf dieser Homepage. Gerne können Sie uns auch direkt kontaktieren oder/und an unseren Vorträgen und Workshops teilnehmen – auf diese Weise bekommen Sie eine gute Einführung in die Thematik.
Anbei finden Sie Lösungsvorschläge darüber, wie man buchungstechnisch Staaten und Banken sofort erfolgsneutral entschulden kann. Außerdem übermitteln wir Ihnen einige grundlegende Informationen über das Geldsystem und über unsere erste Pressekonferenz.
Bitte lesen Sie auf unserer Homepage www.humaneconomy.it/deutsch sämtliche Artikel und laden Sie dort über die Downloadfunktion weitere Dokumente herunter, die diese Aussagen untermauern.
Bei der nächsten Pressekonferenz am 28 Juli in Bozen stellen wir verschiedene neue Geldsysteme vor: Vollgeld, Plan-B, Gradido, Info-Money.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft und Ihr Wohlwollen! Wir sind überzeugt, dass derzeit auf nationaler und internationaler Ebene keine wirklichen Reformen zu erwarten sind – der bisher beschrittene Weg war zu steinig, zu orientierungslos, zu konfliktreich. Lösungen kann es nach unserer Einschätzung im Moment nur auf lokaler/regionaler Ebene geben; ggf. auch im Verbund und durch Kooperation mit anderen Regionen.
Alle Informationen zur erfolgsneutralen Entschuldung finden sie hier.
Das HumanEconomy Team