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Update 07.06.2015: | ⇒ Teil 1 | ⇒ Teil 2 Update 06.07.2016: Link
Informationsgeld für die Neue Gesellschaft
(Franz Hörmann)
Welche Mechanismen sind es, die unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zurzeit so massiv bedrohen, dass immer rigider in die Freiheitsrechte der Bevölkerung eingegriffen wird und die Realwirtschaft die Bedürfnisse der Menschen (aufgrund von Überschuldung bzw. Illiquidität!) nicht mehr decken kann?
1) Das verzinste Schuldgeldsystem
2) Die (Preis)Konkurrenz der Unternehmen
3) Das „Gesetz von Angebot und Nachfrage“
4) Die Unmöglichkeit eine „Geldmenge zentral zu steuern“
1) Das verzinste Schuldgeldsystem
Der größte Teil des Geldes wird nicht von Zentralbanken sondern von Geschäftsbanken erzeugt und zwar im Rahmen ihrer Kredit- vergabe. Geld, das von den Geschäfts- banken „verliehen“ wird, wird nämlich im Kredit selbst erst (als Schuld!) erzeugt, es war vorher nicht einmal vorhanden! Dieses Geld besitzt daher auch keinen realen Wert, die einzige „dingliche Sicherheit“ stellt die Sicherheit des Kreditnehmers (beim Hypothekenkredit z.B. sein Grundstück) dar, niemals jedoch leistet die Bank irgendeine Form von Sicherheit. Dieses „Kreditgeld“ verlangt die Bank, vermehrt um Zinsen, „wieder zurück“. Diese Geldschöpfung erfolgt einfach durch Eingabe eines Buchungssatzes in den Computer der Bank. Durch diese Buchung wird jedoch immer nur das Kreditkapital erzeugt, niemals Geld zur Bezahlung der Zinsen. Um Zinsen bezahlen zu können, müssen die Menschen, die nicht selbst Geld schöpfen können, diese Geldbeträge (zur Bezahlung ihrer Zinsen) anderen Menschen im Wirtschaftskreislauf abnehmen.
Dies ist es, was in unserem politischen System dann sehr zynisch als „gesunder Wettbewerb“ bezeichnet wird.
Es ist daher vollkommen klar, dass in Summe jene Menschen und Menschengruppen (wie z.B. realwirtschaftliche Unternehmen, Kommunen und Staaten), die nicht selbst „Geld schöpfen“ können, nach einiger Zeit (idR. 70-80 Jahre) hoffnungslos überschuldet sind, womit das Eigentum an den „Sicherheiten der Kreditnehmer“ dann in das Eigentum der Banken übergeht. Ein so konstruiertes Geldsystem kann daher zurecht als planmäßige Enteignung aller Nicht-Banken interpretiert werden – ein Raubzug quer durch die Realwirtschaft und die Bevölkerung.
2) Die Preiskonkurrenz der Unternehmen
Unternehmen stehen heute im Wirtschaftssystem in einem (Preis)Wettbewerb. Der Grund dafür liegt primär, wie oben gezeigt, im verzinsten Schuldgeldsystem. Durch diesen Preiswettbewerb werden Unternehmen immer danach trachten die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Ein wesentlicher Beschleunigungsfaktor bei dieser Entwicklung ist in der zunehmenden Modernisierung bzw. Automati- sierung zu sehen. Für konventionelle Produktions- und Dienstleistungsprozesse werden immer weniger menschliche Arbeitskräfte benötigt (in Japan existieren sogar schon Roboter zur Altenpflege – wenngleich dies aufgrund der dann fehlenden menschlichen Wärme als menschenverachtend und zynisch betrachtet werden kann). Berufe im Wirtschaftssystem werden daher schon bald nicht mehr in der Lage sein, die Bevölkerung mit einem Einkommen bzw. mit Kaufkraft zu versorgen. Der Staat (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Notstandshilfe etc.) wird hier, aufgrund seiner rapide wachsenden Verschuldung, ebenfalls in absehbarer Zeit versagen. Was von den Eigentümern der Unternehmen jedoch offenbar übersehen wird, ist der Umstand, dass ohne Kaufkraft der Bevölkerung auch ihre Produkte und Dienstleistungen nicht mehr verkäuflich sind, d.h. wir erleben steigende Überproduktion bei fehlender Kaufkraft, ein deutliches Zeichen dafür, dass schlicht die Verteilung der Outputs der Wirtschaft nicht mehr funktioniert. Bisher konnte die fehlende Kaufkraft durch steigende Verschuldung (Privatkredite) einigermaßen aufgefangen werden.
Da aber nunmehr sämtliche Schulden, aufgrund des Exponentialverlaufs des Zinseszinssystems, extrem schnell ansteigen, geraten auch immer mehr Banken „in Schieflage“ und sind nicht mehr in der Lage Kredite zur Verfügung zu stellen.
Solange sich die Unternehmen daher in einem (Preis)Wettbewerb mit einander befinden, werden Arbeitsplätze stets abgebaut werden, wodurch die Bezahlung der Einkommen von den Umsatzerlösen der Kunden auf die Steuerzahlungen der Bürger verlagert werden wird.
3) Das „Gesetz von Angebot und Nachfrage“
Im heutigen Wirtschaftssystem gilt das „Gesetz von Angebot und Nachfrage“, d.h. knappe Waren erzielen „am Markt“ stets höhere Preise als Waren, welche in ausreichender Menge oder sogar im Überfluss vorhanden sind. Bei dieser Spielregel handelt es sich jedoch um kein Naturgesetz, sondern eine willkürliche Bestimmung, welche automatisch dazu führt, dass immer weitere Verknappung (bis hin zur Verelendung jener, welche die betreffenden Waren dringend benötigen) zu immer höheren Gewinnen der rechtlichen Eigentümer der knappen bzw. verknappten Waren führt. Diese Eigentümer besitzen daher als Spekulanten ein massives Interesse an gezielter Verknappung, wodurch sich das Elend weiter ausbreitet und die rein rechnerischen Gewinne (denn durch den Zusammenbruch der Realwirtschaft wird dieses Rechengeld sich auch für die erfolgreichen Spekulanten kaum noch in Güter und Dienstleistungen umwandeln lassen!) weiterhin wachsen.
Es ist in diesem Zusammenhang extrem wichtig zu verstehen, dass es sich bei dieser Spielregel des sog. freien Marktes lediglich um eine von den Marktteilnehmern frei gesetzte Norm handelt, welche jederzeit, im Konsens, auch wieder verändert werden kann. So kann jederzeit von den Marktteilnehmern auch das Ziel der globalen Überwindung von Knappheit festgelegt werden, wobei die Spielregel dann auch so verfeinert werden kann, dass jene Marktteilnehmer, welche zu diesem Ziel in Kooperation am meisten beitragen, auch die größten Belohnungen erhalten. Gewinne würden in diesem System (eines Nicht-Nullsummenspiels) nicht mehr zu Lasten der Verlierer gehen (wie dies in einem Nullsummenspiel der Fall ist), da Verlierer in einem Nicht-Nullsummenspiel nicht mehr existieren.
Das „Gesetz von Angebot und Nachfrage“ setzt implizit also ein Nullsummenspiel voraus. Kreativität und Innovation als treibende Kräfte steigender Effizienz in Produktions- prozessen ermöglichen der Menschheit jedoch jederzeit ein Wirtschaftssystem in Form eines kooperativen Nicht-Nullsummenspiels, in welchem der steigende Mehr-Ertrag innovativer, laufend verbesserter Produktionsmethoden in gerechter Weise auf die gesamte Bevölkerung verteilt, der Innovator jedoch dennoch (z.B. in Form einer Prämie) für seine gemeinschaftsnützliche Leistung belohnt werden kann.
4) Die Unmöglichkeit eine „Geldmenge zentral zu steuern“
Das heute durch die Banken bei der Kreditvergabe erzeugte Giralgeld (Kreditgeld) ist insofern anonym, als die Geldeinheiten (zunächst die Zahlen im Computer der Bank) über keine Seriennummern verfügen, d.h. ihr genauer Weg durch das Wirtschaftssystem nicht nach- vollzogen bzw. überwacht werden kann. Genau aus diesem Grund sind auch Diebstahl, Erpressung, Bestechung, Geldwäsche und ähnliche Miss- brauchsfälle kaum zu verhindern. Im Falle rein elektronischer Währungen (wie von den Vollgeld-Intiativen, Monetativen etc. vorgeschlagen) wäre es jedoch jederzeit möglich, nicht nur den Weg der Geldeinheiten durch die Wirtschaft zu beobachten sondern sogar diesen, auf Grundlage der geschlossenen Verträge, nur auf bestimmte Personen sowie vertragskonforme Gegenleistungen zu beschränken („funktionales Geld“ nach dem Prinzip „Schlüssel/Schloss“). Wenn heute die Geldmenge durch Kreditvergabe von den Geschäftsbanken laufend erweitert wird, so besteht dadurch stets die Gefahr, dass die Menge an Gütern und Dienstleistungen nicht im erforderlichen Ausmaß mitwächst, wodurch es zu einer Verminderung des Geldwerts (Inflation) kommen kann. Geld, das zunächst als Kredit erzeugt wird, zirkuliert nämlich solange im Wirtschaftssystem, bis der Kredit wieder zurückgezahlt (getilgt) wurde. Steigt die Nachfragemenge auf den heutigen freien Märkten merklich über die Angebotsmenge, so reagieren Unternehmer automatisch mit Preissteigerungen, da sie ja immer versuchen werden, die maximal möglichen Preise für sich zu lukrieren. Ein bedingungsloses Grundeinkommen, das der Bevölkerung rein für den Konsum zur Verfügung gestellt würde, könnte daher unter Umständen durch steigende Nachfrage in der Realwirtschaft Inflation auslösen und sich deshalb selbst entwerten. Auch die Beschleunigung der Umlaufgeschwindigkeit mittels Negativzinsen (nach Silvio Gesell, „Wörgeler Freigeld“) stellt nach wie vor ein Geldsystem als Nullsummenspiel dar, in welchem auch die Geldschöpfung und Geldvernichtung historisch nicht gelöst ist, da das Wörgeler Freigeld ursprünglich durch einen Schillingbetrag gedeckt war, es sich somit nur um Komplementärgeld handelte (eine zusätzliche Regionalwährung neben einer Hauptwährung, deren Funktionieren immer noch auf das Funktionieren der Hauptwährung angewiesen ist).
Ein demokratischer Lösungsvorschlag
Da die zunehmende Automatisierung der Produktionsprozesse menschliche Arbeitskraft mehr und mehr überflüssig macht, wird irgendeine Variante des bedingungslosen Grundeinkommens die einzige Möglichkeit sein, zunehmende Verelendung der Bevölkerung zu verhindern. Die dafür erforderlichen Geldbeträge können aber ganz offensichtlich weder durch Steuern noch durch weiter steigende Staatsschulden finanziert werden. Die bestehenden Geldschulden im System sollten den Schuldnern vollständig erlassen und die Gläubiger mit demokratisch geschöpftem „Vollgeld“ (welches als funktionales Geld einer nachvollziehbaren, auf bestimmte Rechnungskreise beschränkten Verwendung unterliegt) entschädigt werden.
Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, zu diesem Zweck dem Staat (d.h. der Gemeinschaft aller BürgerInnen) die Kompetenz zur Geldschöpfung konkret zu diesem Zweck (als ausgegliederter elektronischer Rechnungskreis, also als funktionales Geld) zu übertragen. Jede MitbürgerIn erhält (z.B. auf ihr/sein Sozialversicherungskonto) jenen Betrag gutgeschrieben, der es ihr/ihm ermöglicht, Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Kleidung, Miete, Energie, Fahrtkosten, Gesundheit etc.) zu erwerben.
Die dafür erforderliche Geldschöpfung könnte durch den Buchungssatz „Kassa an Eigenkapital“ einer transparent überwachten, demokratischen Nationalbank (dNB) erfolgen. Die Preise für die in diesem Rechnungskreis zur Verfügung gestellten Güter und Dienstleistungen müssten dazu jedoch zunächst streng reguliert werden, d.h. es müsste sichergestellt werden, dass Verkäufer auf eine das Angebot übersteigende Nachfrage mittels Kapazitätsausweitung und nicht mit Preissteigerungen reagieren.
Bei der Kapazitätsausweitung könnten die Anbieter dieser Güter und Dienstleistungen dann wiederum von Menschen unterstützt werden, die mit diesem funktionalen Geld über das Niveau der bedingungslosen Grundversorgung hinaus belohnt (bezahlt) würden. Das Festschreiben des Gewinns dieser Anbieter ist insofern gerechtfertigt, als sie einerseits selbst ja ebenfalls die bedingungslose Grundversorgung erhalten und andererseits auch exklusiv ihre Waren in diesem speziellen Rechnungskreis anbieten dürfen. Bei Bezahlung würde dieses funktionale Geld dann sofort wieder verschwinden, d.h. bezahlt würde nicht der Anbieter der Güter bzw. Dienstleistungen, sondern die dNB, womit das Geld wieder verschwindet. Die Anbieter der Güter und Dienstleistungen würden durch spezielle Prämien dieses funktionalen Geldes direkt von der dNB belohnt, auch diese Beträge würden unmittelbar bei Bezahlung an die dNB wieder vernichtet, sodass dieses Geldsystem einem Gutscheinsystem gleicht, in welchem Gutscheine bei Einlösung vernichtet und weder getauscht noch in anderer Form weitergegeben werden können. Der Buchungssatz der Geldverwendung (=Geldvernichtung) auf den Konten der dNB lautet dann „Aufwandsart an Kassa“ (jeweils am Sozialversicherungskonto der einzelnen BürgerIn).
Da hier dann für jede einzelne Bürgerin/jeden einzelnen Bürger Geld individuell geschöpft und vernichtet wird und dieses Geld nicht weitergereicht wird, d.h. nicht in den Umlauf kommt, können die Verträge der BürgerInnen mit der dNB auch völlig individuell ausgestaltet und an jede einzelne Lebensphase angepasst werden. Das damit begründete Gesellschaftssystem wird daher, nach dem Kommunismus und dem Kapitalismus bzw. der sog. freien Marktwirtschaft, der „Kooperative Individualismus“ genannt. Kooperativ werden Güter und Dienstleistungen erstellt (wofür auch kein Geld
Was ist Ubuntu?
mehr benötigt wird, [Anm.: siehe Ubuntu-Prinzip] denn jene Güter und Dienstleistungen, die wir alle benötigen, erstellen wir auch alle in Kooperation, nach den Regeln der Nachhaltigkeit, Ressourcen-, Umwelt- und Arbeitskraftschonung. Geld (das aufgrund individueller Verträge geschöpft und verwendet d.h. wieder vernichtet wird), wird nur noch zur Verteilung der Güter und Dienstleistungen verwendet. Die Verteilungsregeln werden in Form elektronischer Verträge erstellt, welche unmittelbar auf die elektronischen Zahlungsmittel wirken und daher kann dieses funktionale Geld auch nie wieder missbraucht werden.
Aus der Theorie der Bilanzanalyse sind folgende Zusammenhänge bekannt: Absolute Kennzahlenwerte (wie z.B. im Rahmen der „goldenen Bilanzregel“) stellen reinen Aberglauben dar. Unternehmens- vergleiche auf der Basis von Bilanzkennzahlen sind nicht sinnvoll möglich, da die Unternehmen stets zu unterschiedlich sind, als auf der Grundlage von standardisierten (=einheitlichen) Kennzahlen verglichen zu werden. Einzig der Vergleich eines Unternehmens mit sich selbst (auf der Zeitachse) stellt einen sinnvollen Einsatz von Bilanzanalyse-Kennzahlen dar. Im „Kooperativen Individualismus“ wird diese Erkenntnis genutzt (die individuelle Geldschöpfung und die individuelle Preisfestsetzung generiert jeweils rein subjektive, nur für den Vergleich einer Person mit sich selbst geeignete, Maßzahlen. Anstatt den Gewinn eines Unternehmens zu maximieren wird im „Kooperativen Individualismus“ die Leistungsfähigkeit der kleinsten wirtschaftlichen Einheit, des Menschen, maximiert, jedoch nicht durch Zwang und Sanktionen, sondern aus der Begeisterung, welche der persönlichen, selbstbestimmten Entfaltung entstammt.
Die wahren Motivationswirkungen von Geld sind wissenschaftlich längst bekannt, siehe etwa:
RSA Animate – Drive: The surprising truth about what motivates us
oder in deutscher Sprache:
Dan Pink über die überraschende Wissenschaft der Motivation
Dieses System könnte in einem zweiten Schritt auf Gutscheine umgestellt werden, welche auf Mengen und Qualitäten bestimmter Güter- und Dienstleistungskategorien und nicht mehr auf Preise ausgestellt sind. Dadurch wären Blasenbildungen, Spekulation, Korruption, Gelddiebstahl etc. schlagartig unmöglich.
Dieses Geldsystem stellt also Geld als Wertmaßstab dar, nicht mehr Geld als Tauschmittel. Die Bedeutung von Geld liegt bei diesem Ansatz nicht mehr in der Simulation von Goldstücken, die wir in einem „Geldkreislauf“ pausenlos weitergeben – in diesem System kann zwangsläufig nur jeder auf Kosten anderer reicher werden, weil für die werterhöhende Buchung der gleiche Betrag auf einem anderen Konto wertmindernd gebucht werden muss – sondern nur noch in der Darstellung eines individuellen Wertmaßstabs, der nur in der Biografie der einzelnen Menschen vergleichbar ist, nicht mehr interpersonell, also nicht mehr zwischen den einzelnen Menschen. Meine 100 € sind mit Deinen 100 € nicht vergleichbar – sie sind nur mehr als meine 80 € von gestern und weniger als meine 120 € von gestern. Wenn die Menschen verstanden haben werden, dass sie sich aufgrund dieser relativen Wertmaßstäbe, die nur für ihre eigene Biografie bedeutsam sind, sich aber nicht mehr für einen Vergleich untereinander eignen, dann werden damit auch konsequent Neid und Konkurrenzdenken aus der Gesellschaft verschwinden. Durch die Interpretation von Geld als individueller Wertmaßstab und nicht mehr als Tauschmittel wird daher eine Gesellschaftsform der Kooperation möglich und wir können die Gesellschaft der Konkurrenz (um verknappte Ressourcen, die verknappt werden müssen, da im heutigen Denkparadigma ja nur durch die Verknappung ihr „Wert“ erhöht bzw. bewahrt werden kann) verlassen um die nächste Entwicklungsstufe intelligenter Zivilisationen zu erreichen. Durch diese Veränderung des Geldsystems gelingt es auch endlich, in der Ökonomie aus dem physikalischen Denken des 19. Jahrhunderts (Weitergabe physischer Goldstücke in einem Kreislauf entspricht der materialistischen Physik toter Materie) auszubrechen und die Erkenntnisse der Relativitäts- und Quantentheorie auf die Ökonomie zu übertragen: der individuelle Wertmaßstab besitzt nur noch subjektive, also relative, auf die einzelne Biografie begrenzte, Bedeutung, während die individuelle Geldschöpfung und –vernichtung auf den Sozialversicherungskonten dem Fluktuieren (Entstehen und Verschwinden) der virtuellen Teilchen im Vakuum nach den Erkenntnissen der Quantentheorie entspricht.
Durch die individuellen Lebensverträge, die jederzeit verändert bzw. angepasst werden können, ist die individuelle Entfaltung des persönlichen Potentials gewährleistet, während wir im Bereich der Produktion geldlos (ressourcen- und arbeitskraftschonend, nachhaltig in geschlossenen Kreisläufen, immer nach der besten Technologie und Methode durch Kooperation statt Konkurrenz) zusammen arbeiten können. Durch die Trennung von Produktion (geldlos, kooperativ und nachhaltig, damit langlebige, hochqualitative Produkte möglich werden) und Verteilung (in welcher die individuelle Vielfalt der menschlichen Entwicklung in Form der individuellen, jederzeit änderbaren Lebensverträge sichergestellt wird) schaffen wir auch Einheit (durch Kooperation im Produktionsbereich) in der Vielfalt (Unterstützung der menschlichen Entwicklung im Verteilungsprozess).
Dadurch wird sichergestellt, dass jene einzigartige Vielfalt menschlicher Fähigkeiten (im Verteilungs- prozess) entwickelt wird, welche uns einen optimalen Mix in der produktiven Kooperation ermöglicht.
Vermögende Menschen (z.B. Unternehmens- oder Grundeigentümer) können ihr Unternehmen bzw. ihr Grundvermögen zu Preisen, die einer standardisierten Bewertung entstammen, jederzeit an die Gesellschaft (konkret die „demokratische Nationalbank“ – dNB) verkaufen. Der Preis wird ihnen auf ihrem persönlichen Sozialversicherungskonto (bzw. wahlweise anteilig auch den Sozialversicherungs- konten ihrer Kinder, Verwandten, begünstigten Personen etc.) gutgeschrieben.
Dieses neue Geld kann jedoch nur noch für realwirtschaftliche Leistungen (Güter und Dienstleistungen) nach demokratischen Regeln ausgegeben werden. Durch die lediglich auf die individuellen Konten beschränkte Buchungstechnik entsteht somit ein Gesellschaftssystem, in welchem eine Umverteilung (egal von wem zu wem) schon rein technisch unmöglich ist.
Vermögende Menschen („die Reichen“) werden dadurch geschützt, ihr Vermögen (ihre realwirtschaftliche Kaufkraft) wird bewahrt, sie werden diese Beträge aber nie wieder durch Spekulation oder Verzinsung vermehren können. Geldlose Menschen („die Armen“) werden hingegen (durch das individuell für sie geschöpfte Geld) sofort wesentlich besser gestellt (durch eine Variante des bedingungslosen Grundeinkommens, nämlich die hier vorgeschlagene individuelle Geldschöpfung durch den Buchungssatz „Kassa an Eigenkapital“ auf ihrem Sozialversicherungskonto) ohne dass diese Beträge anderen, vermögenden Menschen weggenommen oder, so wie heute, durch Banken in Form einer verzinsten Schuld neu geschöpft werden müssten. Eine Gesellschaft, in welcher auf technischer Grundlage jede Form von Umverteilung nachhaltig verhindert wird, schützt daher sowohl „Reiche“ als auch „Arme“ und ermöglicht (v.a. auch durch die Tatsache, dass diese „Geldbeträge“ zwischen den Menschen nicht mehr vergleichbar sind, sondern nur auf der Zeitachse der persönlichen Biografie Bedeutung erlangen) wachsenden Wohlstand für alle Mitglieder der Gesellschaft ohne Neid sondern in wertschätzender Kooperation.
Geld als Tauschmittel erzeugt eine Gesellschaft der Konkurrenz, der Verknappung und der (letztlich auch geopolitischen) Konflikte. Geld als indi- vidueller Wertmaßstab hingegen ermöglicht freie, persönliche Entfaltung (gestützt durch die persönlich adaptierbaren Lebensverträge) und die nachhaltige Kooperation im Produktionsbereich, d.h. eine friedliche, freie Gesellschaft der Kooperation und nicht der Konkurrenz. Ein Beispiel aus der Welt des Sports soll diese Zusammenhänge noch einfacher verständlich machen. Bei den alpinen Abfahrtsläufen treten die Sportler gegeneinander an, es gibt nur einen Sieger (= Verknappung, Reduktion auf einen einzigen Goldpokal) und es werden die Zeiten der Sportler mit einander verglichen, jene/r mit der kürzesten Abfahrtszeit ist (der/die einzige) Sieger/in. Dies erzeugt unter den Sportlern eine feindliche Stimmung, die besten Tricks (z.B. das Material zu pflegen, zu trainieren, sich zu ernähren etc.) werden streng geheim gehalten, denn das sind „strategische Vorteile“ und es kann ja nur eine/r gewinnen! Für die Zuseher mindestens ebenso spannend und die Sportler wesentlich entspannter und angenehmer wäre hingegen eine Wettbewerbsform, in welcher die Zeiten der Sportler nicht mit einander verglichen werden, sondern jede/r Teilnehmer/in fährt grundsätzlich nur „gegen sich selbst“, d.h. jede/r kann Sieger werden, wenn er/sie seine/ihre persönliche Bestzeit übertrifft! Die eingeblendete Bestzeit ist dann die persönliche Bestmarke, nicht die absolut beste Zeit aller Bewerber/innen. In diesem Umfeld kann damit jede/r gewinnen, falls die persönliche Bestleistung übertroffen wird. Preise (Goldpokale) werden also nicht verknappt, sondern nach der individuellen Leistung verliehen. Die Sportler/innen werden in diesem Umfeld kooperieren, d.h. ihre besten Methoden einander gerne zur Verfügung stellen, weil ja der Sieg für jede/n möglich ist und nicht mehr zwangsläufig durch die Regel auf eine/n beschränkt ist. Für einen sportlichen Wettkampf bedeutet das, dass auch Breiten- (nicht nur Spitzen-)sportler plötzlich Sieger sein können, unter der Voraussetzung, dass sie sich persönlich (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) positiv weiter entwickeln.
Im Rahmen einer arbeitsteiligen Gesellschaft (in welcher Geld nicht mehr in einem Umlauf zu Lasten anderer „erwirtschaftet“ oder als verzinste Schuld neu geschöpft werden muss, sondern für jede individuelle Leistung der einzelnen Menschen erzeugt und vernichtet wird) bedeutet es hingegen, dass alle gemeinsam mehr Wissen und höhere Fähigkeiten entwickeln können, weil es dann kein „strategischer Vorteil“ mehr sein wird, Spezialwissen vor anderen zu verbergen, denn von besseren Fähigkeiten unserer Mitmenschen profitieren wir alle in der geldlosen Produktion, weil dann nachhaltigere, langlebigere, ökologischere etc. Produkte und Dienstleistungen verfügbar werden, von deren Existenz wir alle gemeinsam profitieren, weil wir dieses Geld ja nur noch für realwirtschaftliche Produkte ausgeben können.
In diesem neuen Gesellschaftssystem kann die Gesetzgebung durch regelbasierte Systeme mit grafischen Oberflächen (Entscheidungs- und Flussdiagramme, Ereignisgesteuerte Prozess- ketten, Swimlane-Diagramme etc.) schon heute weltweit als Industriestandards verwendeter Methoden erfolgen, welche es ermöglichen, dass jede Bürgerin/jeder Bürger die Gesetze versteht, ohne sich durch absatzlange Schachtelsätze mit Fremdwörtern, deren Interpretation dann auch noch unterschiedlich ausfallen kann, quälen zu müssen. Qualität der Gesetzgebung zeichnet sich zunächst durch Allgemeinverständlichkeit aus. Darüber hinaus ist die Transparenz ein Qualitätsmerkmal. Der gesamte Gesetzgebungsprozess ist als elektronischer Prozess online nachvollziehbar und einsehbar. Die individuellen Lebensverträge hingegen können, da sie ebenfalls im selben regelbasierten System verwaltet werden, schon aus technischen Gründen niemals gegen die demokratisch beschlossenen Gesetze verstoßen und auch das elektronische, individuell geschöpfte Vollgeld kann, als Teil desselben Systems, niemals mehr für andere als in den Lebensverträgen vorgesehene Zwecke verwendet (= vernichtet) werden. Informatiker sprechen hier von einem System „ohne Medienbruch“, d.h. anonyme Zahlungen, Erpressung und Bestechung können damit sofort und nachhaltig verhindert werden.
Langfristig sollten die Ziele des neuen Wirtschaftssystems für Produktion und Verteilung daher getrennt werden: die Produktion sollte geldlos und stets nachhaltig in Form eines Kreislaufsystems, in welchem Abfälle möglichst zu 100% wiederverwertet oder in unschädlicher Form der Natur zugeführt werden (Cradle2Cradle) sowie in Kooperation erfolgen. Jede Innovation sollte sofort allen Kooperationspartnern zugänglich gemacht werden, da nur so sichergestellt ist, dass Fortschritt stattfindet und die Produktionsmethoden laufend verbessert werden. Kreative Erfinder, welche ihre Ideen dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen, können jederzeit mit speziellen Prämien in Form von Gütern und Dienstleistungen belohnt werden (individuelle Geldschöpfung). Stufenweise könnten solche Belohnungen jedoch (z.B. wahlweise) auch durch Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen, öffentliche Bekanntheit, Auszeichnungen etc. ersetzt werden, wodurch sich die materialistische Motivation ebenfalls in andere Bereiche weiterentwickeln könnte. Durch die Verwendung von Geld nur noch zu Verteilungszwecken sowie die Trennung der Bereiche „Produktion“ und „Verteilung“ sind der freien Marktwirtschaft die Giftzähne gezogen und Geld (bzw. allgemein Zahlen) werden in Zukunft nie wieder zur Täuschung der Bevölkerung missbraucht werden können.
Ein solches Wirtschaftssystem setzt auch ein grundlegend anderes Bildungssystem voraus, in welchem nicht mehr die Effizienz am Arbeitsplatz oberste Zielsetzung darstellt, sondern zunächst emotionale und soziale Kompetenz (die sog. Herzensbildung), da sie die Grundlage jeder Kommunikationsfähigkeit repräsentiert. Wissen und Fähigkeiten würden sich junge Menschen in diesem System direkt in der praktischen Anwendung zur Steigerung des Gemeinwohls auf möglichst kooperative, selbstbestimmte und sinnstiftende Art und Weise aneignen.
EIN NEUES GELDSYSTEM … OHNE UMVERTEILUNG … OHNE ZINSEN, SCHULDEN, INSOLVENZ UND ENTEIGNUNG, … OHNE FORDERUNGEN UND VERBINDLICH- KEITEN, INKASSO UND MAHNWESEN, … OHNE KREDITAUFNAHME ODER ANDERE VORFINANZIERUNG VOR BEGINN DER WIRTSCHAFTLICHEN TÄTIGKEIT, … OHNE INFLATION UND OHNE STEUERN, …
… das die persönliche, vielfältige Entfaltung (als Bestandteil des Verteilungssystems) und die friedliche und nachhaltige Kooperation (im Bereich der geldlosen Produktion) unterstützt und fördert… dieses System ist sowohl technisch als auch (massen)psychologisch umsetzbar und erklärbar. Im Rahmen einer neuen Form von Politik, in welcher nicht mehr die Interessen von Minderheiten gegen die Interessen einer Mehrheit durchgesetzt werden müssen, sondern nach dem Muster Dialog – Konsens – Kooperation alle Bevölkerungsgruppen, nach Definition ihrer gemeinsamen menschlichen Grundwerte, ihre berechtigten Interessen offenlegen um sofort die Vorteile der Synergieeffekte der Kooperation zu erkennen wird dieses System auch sofort friedlich und harmonisch umsetzbar!
PHILOSOPHIE, PSYCHOLOGIE, TECHNOLOGIE UND POLITIK FÜR DIESE SYSTEM- VERÄNDERUNG STEHEN BEREIT UND SIND JEDERZEIT EINSETZBAR. ALLES WAS JETZT NOCH FEHLT IST DIE INFORMATION ALLER TEILE DER BEVÖLKERUNG!
Videos:
Justiz entlarvt: Geldschöpfung unbekannt:
Das neue System (vom Tausch in die Kooperation):
Anleitung zum Abzocken
Wie Geld funktioniert (Teil 1)
Wie Geld funktioniert (Teil 2)
Wie Geld funktioniert (Teil 3)
Goldschmied Fabian – warum überall Geld fehlt
Links:
Positivemoney: http://www.positivemoney.org.uk/
Monetative: http://www.monetative.org/
Vollgeld (Verein monetäre Modernisierung): http://vollgeld.ch/
Geld mit System (Website der unabhängigen Geldsystemkritiker): http://geldmitsystem.org/
Texte:
Banken erfinden Geld aus Luft:
http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft
Wie kommt Geld in die Welt?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/geldschoepfung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html
Geld aus dem Nichts: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/1.html
Geldschöpfung – Werte aus dem Nichts schaffen:
http://theintelligence.de/index.php/wirtschaft/finanzen/57-geldschoepfungwerte-aus-dem-nichts-schaffen.html
Geld und Geldschöpfung – Einblicke in ein Enteignungssystem:
http://the-babyshambler.com/2011/10/30/geld-und-geldschopfung/
Wie Banken Geld machen – Einblicke in ein Schneeballsystem:
http://le-bohemien.net/2011/09/09/wie-banken-geld-machen/